Wilhelm Knud Schuppenhauer wurde am 14.11.1905 in Hadersleben geboren. Er ist der einzige Sohn von Emil und Marie Schuppenhauer. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann und übte diesen Beruf bis zur Einberufung 1939 aus.

Acht Jahre zuvor, 1931, heiratete er in Neumünster Marie Magdalena Lüer. Sie bekamen fünf Söhne: Knud Wilhelm, Dieter Richard und Gerd Emil. Nach der Einberufung Swen Walter (1941) und Jörn. Von den Kindern leben heute nur noch Gerd und der jüngst geborene, Jörn. Die Familie zog Anfang der 30er Jahre nach Hamburg.
Aufgrund der Bombenangriffe auf die Hansestadt wurde die Familie 1943 evakuiert und sie zogen in einen Bauernhof in Kakerbeck in der Altmark in Sachsen-Anhalt. Dort erlebten die fünf Kinder und die Ehefrau zwei schöne Jahre fernab von Krieg und Zerstörung.
Kurz vor Kriegsende verbrachte Wilhelm im Beisammensein seiner Familie in Kackerbeck, wurde, obwohl sich das Ende des Krieges abzeichnete, noch einmal Richtung Magdeburg beordert, um der Verlegung von Kriegsgefangen nach Colbitz nachzukommen. Die Familie sollte ihren Vater nicht wiedersehen.
Am 12. April 1945, wenige Tage vor der Kapitulation Deutschlands, näherten sich die Amerikaner der Gemeinde Colbitz. Um die Stadt, ihre Einwohner und die Kriegsgefangenen vor Zerstörung und Tod zu retten, fuhr er in einem Beiwagen mit einer Weißen Fahne den Amerikaner entgegen, um die Gemeinde kampflos zu übergeben. Von fanatischen Mitgliedern der SS, die immer noch an den Endsieg glaubten, wurde er hinterrücks erschossen.
Als die Nachricht wenige Tage später bei der Familie in Kackerbeck eintraf, ergrauten die Haare seiner Ehefrau Marie Magdalena über Nacht. Die Mutter, Marie Schuppenhauer hatte nun nicht nur ihren Ehemann, der im 1. Weltkrieg starb, sondern auch ihren Sohn im 2. Weltkrieg verloren.
Wilhelm wurde einen Tag später vom Kirchendiener und Totengräber Willi Görsch auf dem Colbitzer Friedhof beigesetzt. Er bekam später ein Ehrengrab mit der Inschrift „Er gab sein Leben für das Leben“, um seiner heldenhaften Tat am 12. April zu gedenken. Dennoch wurde ihm erst 60 Jahre später im Jahr 2005 posthum die Ehrenbürgerschaft der Stadt Colbitz verliehen.
Am 16. November 2025 (Volkstrauertag) wurde ihm zu Ehren ein Denkmal gegenüber der Kirche aufgestellt.